Was ist denn das? Der Chemikalien-Schutzanzug

Der Chemikalien-Schutzanzug (CSA) schützt die Einsatzkräfte bei Gefahrguteinsätzen vor der Kontamination mit gefährlichen Stoffen.

Veröffentlicht von Mona Ochner

Das Einsatzspektrum der Feuerwehren enthält neben den zwei Schwerpunkten Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung einen weiteren, zunehmend an Bedeutung gewinnenden Bereich: Den Umgang mit ABC-Gefahrstoffen. Unter ABC-Stoffen versteht man Stoffe, von denen radioaktive (A), biologische (B) oder chemische (C) Gefahren ausgehen (nicht zu verwechseln mit ABC-Löschern, hier beziehen sich die Buchstaben auf die Brandklassen).

Für diese Art von Einsätzen und die damit verbundenen, potentiellen Gefahren ist die normale Feuerwehr-Schutzkleidung nicht ausreichend. Daher kommt hier der sogenannte Chemikalien-Schutzanzug (im Folgenden „CSA“ abgekürzt) ins Spiel. Dieser soll die Träger z. B. davor schützen, sich zu kontaminieren und gefährliche Stoffe in den Körper aufzunehmen.

Ausführungen

Es gibt diese Schutzanzüge für zahlreichen Einsatzzwecke und Schutzstufen. Je nach Ausführung bestehen sie aus einer oder mehreren Lagen reißfester Textilien, speziellen chemisch beständigen Kunststofffolien sowie Hochleistungselastomeren.

Bei den Feuerwehren kommt meistens der sog. Typ 1a zur Verwendung. Dieser Ganzkörper-anzug schützt Einsatzkräfte vor den gefährlichsten Stoffen. Die Einsatzkräfte tragen eine innenliegende Atemluftversorgung mittels Pressluftatmer.

Neben dem Typ 1a, welche in der Abteilung Birkenfeld auf dem LF10 verlastet sind, gibt es noch „Spritzschutzanzüge“. Diese sind für geringere Gefahren ausgelegt. Hierbei werden die Pressluftatmer außerhalb des Anzugs getragen. Auch der Helm liegt außerhalb. Diese Art von Einmalschutzanzügen ist auf allen Löschfahrzeugen zu finden.

Arbeiten unter CSA

Das Arbeiten unter CSA gestaltet sich schwierig, da die Bewegungsfreiheit sowie Sicht- und Hörbedingungen gegenüber dem reinen Pressluftatmer-Einsatz noch einmal zusätzlich eingeschränkt sind – unabhängig von den noch dazukommenden Umgebungsbedingungen. Durch die enorme körperliche Belastung ist die Arbeitszeit unter diesen Bedingungen auf etwa 20 Minuten limitiert.

Dekontamination

Nachdem die Einsatzkräfte aus der Gefahrenstelle zurückkommen, müssen sie zuerst Dekontaminiert werden. So wird verhindert, dass sie beim Aussteigen mit gefährlichen Stoffen in Berührung kommen. Dafür gibt es u. a. speziell dafür vorgesehene Becken, in denen die Einsatzkräfte abgespritzt werden. Erst danach können die Anzüge abgelegt werden.

Übungen und Einsätze in der Feuerwehr Birkenfeld

In den zurückliegenden Jahren kam es zu mehreren Gefahrstoff-Einsätzen in der Gemeinde Birkenfeld. Daher wird das Szenario eines Gefahrstoffunfalls auch regelmäßig geübt. Bei Einsätzen kann als Unterstützung auch noch der „Gerätewagen Gefahrgut“ der Feuerwehr Pforzheim angefordert werden. Dieser wurde speziell für diese Art von Einsätzen konzipiert und verfügt über umfangreiche Ausrüstung für ABC-Einsätze.