Werte Leserinnen und Leser,
Heute wollen wir Ihnen eine nicht alltägliche, aber häufiger werdende Aufgabe der Feuerwehr vorstellen: die Unterstützung des Rettungsdienstes.
Obwohl die Versorgung von erkrankten oder verletzten Personen Aufgabe des Rettungsdienstes ist, kommt es immer wieder zu einer Alarmierung der Feuerwehr. Sei es zur Tragehilfe, zur Unterstützung bei einer Reanimation oder als First Responder auf der Rückfahrt von einem Einsatz, um wichtige Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens (im Folgenden: RTW) zu überbrücken. Das Thema Unterstützung des Rettungsdienstes sowie die Erstversorgung von Personen bekommt eine immer größer werdende Relevanz für die Feuerwehren. Vor dem Hintergrund, die Mitarbeiter des Rettungsdienstes bestmöglich zu unterstützen sowie Personen, die medizinische Hilfe benötigen optimal erstversorgen zu können, ist eine erweiterte Aus- bzw. Fortbildung im medizinischen Bereich langsam aber sicher unabdingbar.
Lehrgang zum Feuerwehr-Sanitäter
Die Feuerwehr Birkenfeld verfügt über mehrere Rettungsassistenten sowie mehrere Rettungssanitäter. Da die Notwendigkeit erkannt wurde, noch mehr ausgebildetes Personal vorzuhalten, bietet der Feuerwehrverband Enzkreis in Zusammenarbeit mit dem DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis den Lehrgang zum Feuerwehr-Sanitäter an. Für alle Teilnehmer eine Herausforderung. Der Lehrgang hat eine Dauer von 60 Unterrichtseinheiten. Drei volle Wochenenden hintereinander. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend. Eine Herausforderung deshalb, weil der Stoff zum einen völlig neu für die meisten Feuerwehrangehörigen ist, zum anderen, weil alles ehrenamtlich in zusätzlicher Freizeit geleistet werden muss.
Am vergangenen Lehrgang haben trotzdem 16 Teilnehmer teilgenommen. Einige von ihnen aus den Reihen der Feuerwehr Birkenfeld. Ihnen wurden auszugsweise folgende Inhalte vermittelt:
- Anatomie des Körpers
- Herz-Kreislauf-System
- Atmungssystem
- Trauma
- Reanimation
- Verschiedene Krankheitsbilder und deren richtige Behandlung
- Arbeiten nach verschiedenen Schemata
Von Anfang an wurde zwischen theoretischen und praktischen Abschnitten gewechselt.
Die, wie erwähnt, für uns Feuerwehrleute meist völlig neuen und schwierigen Themen wurden von den Ausbildern verständlich und absolut professionell vermittelt. Keine Frage blieb unbeantwortet. Alle Teilnehmer waren sich einig: So geht Ausbildung. Beim nächsten Lehrgang im Spätjahr werden wieder aktive Mitglieder der Feuerwehr Birkenfeld teilnehmen.
Rettungswagen-Praktikum
Um den Lehrgang abzurunden, wurde uns empfohlen ein zweitägiges RTW-Praktikum zu absolvieren. Nach Gesprächen mit dem DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis wurde uns dieses ermöglicht. Die Praktikas fanden an zwei Tagdiensten am Wochenende auf der Rettungswache 3 des DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis in Neuenbürg statt.
Um im Einsatz noch besser zusammenzuarbeiten, ist es wichtig, die Menschen sowie die Arbeitsweisen des Rettungsdienstes kennenzulernen. Ein Ziel des Praktikums.
Ein weiteres wichtiges Ziel war es, den Umgang mit Patienten und das erlernte Arbeiten an diesen kennenzulernen, Berührungsängste zu verlieren sowie verschiedene Krankheitsbilder und deren Behandlung live zu sehen. Unter Aufsicht und Anleitung der Kollegen konnten die für uns wichtigen Maßnahmen praktisch vertieft werden.
Jeder Einsatz wurde nach Abschluss mit den Praktikanten aufgearbeitet, um alle offenen Fragen zu klären. Es waren sehr aufschlussreiche Tage, in denen wir erste Eindrücke in die Arbeit und den Alltag des Rettungsdienstes erfahren durften. Dies wird uns weiterhelfen, die Zusammenarbeit noch enger und effektiver zu gestalten. Denn zusammen verfolgen wir alle dasselbe Ziel: Menschen, die in Not geraten sind zu helfen.
Am Ende wollen wir uns bedanken. Beim DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis, dass uns dieses Praktikum ermöglicht wurde sowie bei den Mitarbeitern der Wache 3 in Neuenbürg, für die super Aufnahme und das spannende Wochenende.
Wir können sagen, dass wir durch den Lehrgang und das Praktikum viel gelernt haben, um getreu unserem Slogan „Wir für euch! Ihr mit uns?“ in Not geratenen Menschen noch effektiver helfen zu können.
